Studienzentrum - Werbetrommel rühren

LAUTERBACH (27.10.2017) - Sein Schreibtisch ist noch nicht eingeräumt, das Telefon ist auch noch nicht installiert. "Aber es wird", ist Michael Konopka überzeugt. Die Baustellen-Atmosphäre, die noch immer an einigen Stellen im ehemaligen Amtsgerichtsgebäude, dem Standort des neuen Studienzentrums Vogelsbergkreis in der Königsberger Straße, herrscht, bringt ihn nicht aus der Ruhe. Sein Laptop funktioniert und in den nächsten Tagen wird der Mitarbeiter des "Steinbeis Center of Management and Technology" (SCMT) auch sein neues Büro im Erdgeschoss bezogen haben.

Michael Konopka arbeitet im Auftrag der privaten Steinbeis-Universität am neuen Studienstandort in Lauterbach und will künftig als Projektleiter dafür sorgen, dass der Hörsaal und die Seminarräume voller Studenten sein werden. Damit das gelingt, will der 24-Jährige ab sofort regelmäßig von Lauterbach aus zu Firmenbesuchen starten und bei potenziellen Partnern Werbung für das Studium im Vogelsberg machen. "Ich nehme in Kürze meine Vertriebsarbeit auf und möchte Unternehmen den ersten Studienstandort im Vogelsberg vorstellen und sie für unser Konzept des berufsintegrierten Studiums begeistern", sagt Konopka. Neben den Studiengängen der Betriebswirtschaftslehre und des Wirtschaftsingenieurwesens seien es die in Lauterbach hinzukommenden exklusiven Schwerpunkte Verpackungsmanagement und Verpackungstechnologie, mit denen der Standort punkten könne, ist Konopka überzeugt. Und dafür möchte er werben.

Er ist vom Steinbeis-Konzept absolut überzeugt und weiß, wovon er spricht, wenn er die Vorzüge schildert. Denn er selber profitiert als Student im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen vom berufsintegrierten Studium. "Mein Partnerunternehmen ist das SCMT, für das ich als angehender 'Master' die Projektleitung in Lauterbach übernommen habe. Meine Aufgabe ist für mich die perfekte Kombination. Sowohl im Gespräch mit Arbeitgebern als auch mit den Studenten, weiß ich aus eigener Erfahrung, wovon ich mit Begeisterung spreche", lacht Konopka. Den Bachelor-Abschluss hat er bereits in der Tasche, den absolvierte er an der Universität in Ulm, in seiner Heimatstadt. Über einschlägige Berufserfahrung verfügt er auch, da er nach seinem ersten Abschluss bereits zwei Jahre bei einem Beratungsunternehmen arbeitete. "Und da ich darüber hinaus auch den Master-Abschluss anstrebte und trotzdem weiter Geld verdienen wollte, wurde ich selber auf das Steinbeis-Konzept aufmerksam", berichtet Konopka.

Das Konzept passte und führte ihn jetzt in die Vogelsberger Kreisstadt. Er habe zwischen zwei Projekten wählen dürfen, dem in Lauterbach und einem anderen in Berlin. "Ich habe mich für den Vogelsberg entschieden", schmunzelt er. Denn das Projekt sei spannend, gewiss nicht leicht, aber reizvoll und bedeute für ihn eine große Verantwortung. Hier will er Aufbau- und Überzeugungsarbeit leisten. Zunächst bei Unternehmen in der Region bis Gießen und Frankfurt, später auch darüber hinaus bis in den norddeutschen Raum.

Vom Erfolg ist er überzeugt. Denn die Vorzüge dieses Studienkonzeptes am Standort Lauterbach lägen auf der Hand: "Junge Leute aus der Region können heimatnah studieren und müssen den Vogelsberg nicht verlassen. Außerdem bietet es auch jungen Leuten mit weniger Geld die Chance, zu studieren, da die Ausbildung der Arbeitgeber finanziert", zählt er als Argumente für eine Entscheidung für Lauterbach auf. Und die Unternehmen profitierten vom Know-how ihrer Studenten, die ihr Wissen projektbezogen direkt in der Praxis im Betrieb umsetzen könnten. Denn nur rund 20 Prozent der Ausbildungszeit verbringe der Student an der Hochschule, zu 80 Prozent stehe er dem Unternehmen zur Verfügung.

Für seine Projektleitung in Lauterbach hat sich Michael Konopka viel vorgenommen. Das Studienzentrum soll sich vor Anfragen kaum retten können und zum Selbstläufer werden, wünscht er sich. Damit das klappt, wird er ab sofort kräftig die Werbetrommel rühren und "praktisch rund um die Uhr für Anfragen von interessierten Firmen und künftigen Studenten" erreichbar sein, wie er lachend in Aussicht stellt.

Offizieller Start des Studienbetriebes in Lauterbach soll Anfang des kommenden Jahres sein. Bis zu 30 Studenten können hier unterrichtet werden. Sowohl von heimischen Betrieben, als auch von Unternehmen aus der ganzen Republik, die ihren Blockunterricht nicht nur an Steinbeis-Standorten in Berlin oder Stuttgart, sondern ab sofort auch in Lauterbach haben werden.

Träger des Studienzentrums Vogelsbergkreis ist der Förderverein Bildung, Wissenschaft und Forschung im Vogelsbergkreis, der mit dem Steinbeis Center of Management and Technology kooperiert und dessen School of Management and Technology (SMT) die Seminare und Vorlesungen veranstaltet.

Fördervereins-Vorsitzender Stephan Mölig freut sich, dass das Studienzentrum nun praktisch in den Startlöchern steht. Mit Michael Konopka habe es nun auch ein "Gesicht vor Ort" und einen Ansprechpartner, der für alle Interessenten und die Studierenden schnell und unkompliziert erreichbar ist.

ERÖFFNUNG UND STUDIUM

Das ehemalige Amtsgericht in der Königsberger Straße in Lauterbach ist Sitz des Studienzentrums Vogelsbergkreis.

Am Samstag, 18. November, wird es ab 10 Uhr offiziell eröffnet. Um 13 Uhr schließt sich ein Infotag des Steinbeis Center of Management and Technology an, das dort künftig die Studiengänge anbietet. Vorgestellt werden Zertifikatslehrgänge, Bachelor- und Masterprogramme. Am Sonntag, 19. November, findet von 14 bis 17 Uhr ein Tag der offenen Tür für die interessierte Öffentlichkeit statt. Auch an diesem Tag werden die Studienangebote vor Ort vorgestellt und es gibt ab 14.30 Uhr zwei Kurzvorträge. Weitere Infos unter www.vogelsbergstudium.de.

Wer kann studieren? Abiturienten mit und ohne Berufsausbildung, Mitarbeiter aus Unternehmen, die sich weiterqualifizieren wollen, Realschüler mit abgeschlossener Berufsausbildung und dreijähriger beruflicher Praxis.

Immatrikulation: Ist zu jeder Zeit möglich, da die Lehrmodule individuell zusammengesetzt werden können.

Studiengänge: Angeboten werden Studiengänge zum Wirtschaftsingenieur sowie Betriebswirtschaftslehre mit Vertiefungsmöglichkeiten. Je eine Vertiefungsmöglichkeit wird es im Bereich der Verpackungsmärkte/Leichtverpackungen mit Verpackungstechnologie beziehungsweise Verpackungsmanagement geben. Weitere Spezifizierungen: Mechatronik, General Management, Qualitätsmanagement.